
Explosion am Ankerfeld
Die Woche beginnt wie jede andere. Wir werkeln unter Deck, beenden die Restaurierung unserer gammeligen Küchenzeile und entdecken dabei weiteren Pfusch am Bau. Draußen regnet es unaufhörlich, denn ein weiteres Tiefdruckgebiet bildet sich in der Karibik. Es hat das Potenzial für einen Hurrikan. Zum Glück liegt Luperón wieder einmal nicht in der Zugbahn. Doch der heftige Regen verwandelt die Bucht in eine Müllhalde. Eine Art Regenrückhaltebecken ist geborsten, ein halber Wald treibt auf dem Wasser und dazu der Müll der ganzen Stadt. An einem ruhigen Nachmittag erschüttert dann eine laute Explosion die Bucht. Aus einem Fischtrawler lodern Flammen, Menschen springen in Panik ins Wasser, Sirenen heulen. Das brennende Boot wird vom Steg gelöst und direkt vor den Ankerliegern auf Grund gesetzt. Es dauert fast 24 Stunden, um den Brand zu löschen. Es ist nicht der erste Brand dieser Art in Luperón. Fünf der maroden Trawler sind in den vergangenen anderthalb Jahren in Flammen aufgegangen. Und es mehren sich die Gerüchte, dass die Boote nicht zum Fischfang auslaufen.
